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Simultankirche St. Josef Niederärndt

Einen Kilometer nördlich von Edelsfeld liegt - etwas abseits vom Ort Niederärndt - auf einer Anhöhe über dem Lohbachtal das romanische St. Josephskirchlein, eines der ältesten im ganzen Landkreis Amberg-Sulzbach. Es ist noch die einzige Simultankirche der Gemeinde Edelsfeld, was bedeutet, dass sie seit 1652 zu gleichen Teilen Eigentum der evangelischen und der katholischen Pfarrei ist. Einst war ihr Grundherr das reiche und begüterte Rittergeschlecht von Breitenstein. Schon im Jahre 1305 wurde die Kirche als Filialkirche von Eschenfelden erwähnt, die sie auch bis zum Jahre 1816 blieb. Erst dann wurde sie ins nahe Edelsfeld eingepfarrt. Doch diese Umpfarrung hätte beinahe ihren Untergang bedeutet. Nur zwei Jahre danach bauten die Edelsfelder ein neues Schulhaus. Um Kosten und Material zu sparen, kamen sie auf die Idee, die Niederärndter Kirche abzureißen und zum Neubau eines Simultanschulhauses zu verwenden. Dieses Schulhaus sollte zwei Lehrsäle haben. Da diese Kirche nur sehr wenig genutzt wurde, hätte man die gehauenen Steine für die Mauern des Schulhauses verwenden können, so die Begründung damals. Zum Glück kam es aber nicht zu diesem Bauvorhaben, weil der evangelische Teil der Bevölkerung aus finanziellen Gründen nicht zustimmte.

In der Abgeschiedenheit ist das Kirchlein über die Jahrhunderte von späteren Umbauten verschont geblieben, so dass es bis heute ein seltenes Zeugnis des romanischen Baustils darstellt. Diese im späten 12. Jahhundert erbaute Kirche ist zwar klein, aber durch die Emporen ziemlich geräumig. Der schlichte halbrunde Altarraum im Osten, der schmäler und niedriger ist als das Kirchenschiff, blieb unverändert. Ebenso stammt das extrem schmale romanische Fenster im Altarraum aus der Erbauungszeit.

Im Kirchenschiff ist das Gemälde "Die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten" zu sehen, ebenso ein Spitzbogenfenster. Kanzel und Emporen sind protestantischen Ursprungs und stammen aus der Renaissance. Auf der umlaufenden Doppelempore findet man als einfache Sitzgelegenheit nur Holzbalken ohne Lehnen, daneben an beiden Aufgängen originelle Klappstühle. Ein Kuriosum ist der in die Emporensäule eingebaute Opferstock.

Aus späterer Zeit stammen die Sakristei und der Turm, der erst 1892 westlich des Kirchenschiffes anstelle eines Dachreitters angebaut wurde. Dessen Glocken mussten zu Kriegszwecken abgegeben werden und wurden leider eingeschmolzen. Die Kriegszeit überstand die Kriche nur mit ein paar Einschüssen und Splittern im Inneren.

Gottesdienste finden am 19. März - Josefstag, am 1. Mai - Josef der Arbeiter, zu den Bitttagen vor Christi Himmelfahrt und zur Feier des Patroziniums am letzten Sonntag im Juli statt. Einzelheiten sind der jeweils aktuellen Gottesdienstordnung zu entnehmen.

2014 konnte schließlich mit Unterstützung der örtlichen Feuerwehr die Außenrenovierung der Kapelle durchgeführt und das Dach erneuert werden. Unser aller Dank gilt besonders den Dorfbewohnern von Niederärndt, welche sich tatkräftig für den Erhalt der schönen Kirche eingesetzt haben.

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Edelsfeld

Samstag 19.00 Uhr, Winter 18.00 Uhr; Sonntag 8.30 Uhr, 10.00 Uhr abwechselnd mit Königstein und Filialen
gesamte Gottesdienstordnung