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Die zweigeschossige Burgkapelle Breitenstein - Heiligste Dreifaltigkeit

Die Breitensteiner Burgkapelle ist der Heiligsten Dreifaltigkeit und St. Johannes Nepomuk geweiht. Das Patrozinium wird jährlich am Sonntag nach Pfingsten, dem Dreifaltigkeitssonntag, gefeiert. Nicht nur für den Markt Königstein, sondern für den ganzen Landkreis ist die Breitensteiner Kapelle eine ganz besondere Kostbarkeit. Diese Kapelle stammt aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Sie ist die einzige romanische, zweigeschossige Kapelle in der ganzen Oberpfalz, erbaut aus mächtigen Quadern, weithin sichtbar 612 Meter hoch gelegen südöstlich von Königstein auf einem steil aufragenden Dolomitfelsen der Oberpfälzer Hochalb.

An der Nordwestwand ist heute noch das romanische Portal vorhanden. Die Kapelle gehörte zur Vorburg Breitenstein. Wie eine Schutzmauer hütete sie die Hauptburg vor den Angreifern, von denen man nach damaligen Brauch erwartete, dass sie das Gotteshaus der Burg nicht zerstörten. Gegenüber dem Nordportal befindet sich an der Südseite der Kapelle ein einfacheres Portal, jetzt teilweise vermauert und halb verdeckt durch eine Steintreppe aus der Zeit um 1870. Diese Steintreppe wurde an Stelle einer 1713 errichteten Holztreppe angebracht aus dem Steinmaterial der bereits Ende des 17. Jahrhunderts verödeten Burg.

Der ursprünglich romanische Stil wurde verändert, als die Wittelsbacher Herzogin Eleonore von Sulzbach eine Instandsetzung der damals stark beschädigten Kapelle verfügte. Bei dieser Renovierung - der bereits Ende des 14. oder zu Anfang des 15. Jahrhunderts eine Innenrenovierung vorausgegangen war, nach welcher der Eichstätter Bischof 1503 das "Kapellchen" im Untergeschoß neu einweihte - wurde der jetzige Eingang zum Untergeschoß westlich der Steintreppe eingebrochen. Romanisch erhalten blieb der einzige Eingang zum Obergeschoß, zu dem die Steintreppe hinaufführt.

Bei dieser Renovierung durch die Herzogin Eleonore wurde in der unteren Kapelle eine Quertonne eingezogen und darunter ein einfacher Altar aufgestellt. Die obere Kapelle mit ihrer Flachdecke erhielt einen Rokokoaltar. Das Altarbild stellt die Heiligste Dreifaltigkeit dar mit der Krönung der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria. Links und rechts des Altars stehen auf Konsolen die Statuen des hl. Petrus und des hl. Paulus, an der linken Wand des Chorbogens eine schön gearbeitete Marienfigur. Auch die beiden Fenster der Südseite und das große Fenster auf der Nordseite, über dem romanischen Portal, stammen aus dem 18. Jahrhundert, während die kleinen Rundbogenfenster links und rechts des großen Fensters auf der Nordseite und die Fensterchen an der Ostseite noch aus der romanischen Zeit stammen.

Im Mittelalter gab es viele zweigeschossige Kapellen, wobei es Brauch war, in der unteren Kapelle den Gottesdienst für das Dienstpersonal abzuhalten, während die obere Kapelle für die Herrschaft reserviert war. Dass auch in der Breitensteiner Unterkapelle wie in anderen Doppelkapellen die Toten bestattet worden wären, dafür gibt es auf dem Breitenstein keinen Anhaltspunkt.

Gottesdienstzeiten

Heilige Messen in der Pfarrei Edelsfeld

Samstag 19.00 Uhr, Winter 18.00 Uhr; Sonntag 8.30 Uhr, 10.00 Uhr abwechselnd mit Königstein und Filialen
gesamte Gottesdienstordnung